Ab
dieser Etappe kann ich leider kein Höhenprofil mehr anbieten, weil
die Höhendaten nicht mehr abgespeichert werden konnten. Das ist jetzt
auch nicht mehr so wichtig, weil die Höhenleistung immer mehr abnimmt.
Bei schönem Wetter
kehren wir Kobarid den Rücken und fahren auf einer kleinen Brücke
über die Soca, die wir jetzt mal in Ruhe bewundern dürfen. Smaragdgrün
liegt sie da, die Soca, in ihrem tiefen engen Bett, jetzt wohl schon merklich
zahmer geworden als weiter im Norden. Auf einer kleinen, sehr ruhigen Nebenstraße
strampeln wir Fluss abwärts durch kleine Weiler bis nach Tolmin, einem
größeren Ort. Bei Modrej erweitert sich der Fluss zu einem breiten
See, auf dem sogar ein kleiner Raddampfer verkehrt. An einem Kiosk am Seerand
genießen wir die stille Aussicht auf das träge Wasser. Dann
folgen wir der SS 103, bis zum Ort Kanal. Die Straße ist zwar breit,
aber wenig befahren und immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf den
Fluss. In Kanal decken wir uns in einem schlichten Supermarkt mit Lebensmittel
für die Mittagsbrotzeit ein, die wir gleich hinter dem Ort mit Blick
auf die Soca verzehren. Gestärkt verlassen wir die Hauptstraße
und radeln in die hügelige Landschaft hinein, will heißen von
100m Meereshöhe auf ca 450. Vorbei an schönen Bauerngärten
mit jungem Sommergemüse und ein paar Blumen suchen wir die Kühle
des Waldes, aber da es zunächst bergauf geht schwitzen wir nicht weniger
als zuvor. Wir treffen bei einem Bildstock auf einen herrlichen holprigen
Waldweg, ein echtes MB-Schmankerl, gesäumt mit Kastanien und niedrigem
Buschwerk, dem wir nach Süden folgen, in der Hoffnung dass wir im
Ort Grgar vor der Grenzstadt Nova Gorica / Gorizia wieder heraus kommen.
Zwar finden wir nicht die uns vorgestellte Idealroute, aber mit kleinen
Verhauern landen wir im vorgesehen Ort wo wir gleich ins Einheimischen-Gartencafé
einfallen. Ich möchte mein Radl an einen Baum lehnen, aber ein Mann
versucht mich mit seiner uns unverständigen Sprache und Gestik davon
ab zu halten. Die Stimme klingt fast schimpfend, ich aber kann den Grund
nicht erkennen, bis er aufsteht und mir unter dem Baum liegende Reißzwecken
zeigt, die von diversen Plakatbefestigungen zeugt. Jetzt geht mir das Lamperl
auf, ;-)) der Mann hat es nur gut gemeint. So leicht kann man sich täuschen.
Die Weiterfahrt durch die Stadt und über die Grenze ist wegen des
Verkehrs nervig anstrengend. Irgendwie hatte ich mir etwas Besonderes von
dieser slowenisch-ital. Grenzstadt erwartet, ich weiß nicht warum.
Die Durchfahrt muss dann wohl doch ziemlich ernüchternd gewesen sein,
denn in der Erinnerung bleibt zum Einen nur hängen, dass wir bis zur
Grenze der großen Straße mit der Beschilderung Richtung Italien
folgen müssen; es gibt viele Straßen, aber offensichtlich geht
nur eine nach Italien, zu mindest halt nur die eine wo man hinüber
darf: zum Anderen der vergebliche Versuch auf möglichst kleinen
verkehrsarmen Straßen die Stadt wieder zu verlassen. Wir schaffen
es einfach nicht über die Bahnlinie zu kommen, die wie eine weiter
Grenze den Ort durch schneidet. Wir strampeln noch weiter bis nach Gradisca
dem nächst größeren Ort. Hier beschließen wir Schluss
zu machen für heute. Wir wären sicher noch bis zur Adria gekommen,
wer aber weiß schon wie gut es am Abend mit der Quartiersuche klappt.
Wir steigen im Hotel mit dem schönen italienischem Namen 'Franz' ab
und tatsächlich, hier wird deutsch gesprochen, wenn auch nur zufälliger
Weise, denn eine junge Innsbruckerin macht gerade ihr Auslandspraktikum
bei ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau. Sonst wäre nur Italienisch
oder Englisch angesagt.
Am Abend ziehen wir uns
im nahe gelegenen Park unseren als Aperitif geliebten Campari Bitter auf
Eis, rein, ehe wir in einer Pizzeria die anderen Bedürfnisse stillen.
Die Route
Höhenmeter: 1000
Kilometer:
87
Vom Hotel Hvala fahren
wir zunächst aus dem Ort heraus wie wir hinein gekommen sind. Am Anfang
des Ortes geradeaus weiter und im Bogen zum Fluss hinunter und über
die Brücke auf die andere Seite der Soca. Hier fahren wir R auf der
kleinen Straße über die Weiler Kamno und Volarje nach Tolmin.
Am Kreisel R hinunter zu einer großen Kreuzung. (WP B71, 268m,
ca. Km 17) Wir folgen L der Hauptstraße hinunter und über den
Fluss. Dem Flusslauf folgen wir, der sich zu einem sehenswerten See aufstaut.
Am Ende des Sees in der Ortschaft Most ha Soci rollen wir R über den
Fluss und folgen der Str.Nr 103 bis zur Ortschaft Kanal die wir L abbiegend
von der großen Straße, über eine Brücke erreichen.
(Supermarkt im Ort) Gut 1 Km weiter zweigt L ein Sträßchen Ri
Morsko/Kanalski ab. (WP B B72, 111m, ca. Km 46). Wir verlassen die asphaltierte
Straße an einem markanten Bildstock nach R Ri Sveta Gora. (WP B 73,
448m) Der holprige Waldweg führt noch 100 Hm nach oben. Es geht ein
ganzes Stück eben dahin, dann bergab bis wir auf eine Kehre einer
Teerstraße stoßen. (WP B 74) Hier R hinunter bis zu ein paar
Häusern. Wir nehmen den Weg der L zwischen den Häusern abzweigt
und zunächst aufwärts führt. Dieser Weg ist nicht in der
Karte verzeichnet wie ich später bei der GPS-Auswertung erkenne.
(Anmerkung: Wir probierten zuvor zunächst einfach weiter bergab zu
fahren um den Weg dann südlich nach Grgar zu finden. Wahrscheinlich
drehten wir dann zu früh um, weil wir nicht wussten ob wir richtig
sind. In Grgar beim Café sahen wir dann diesen Weg, also müßte
dies auch möglich sein)
Der Schotterweg wird
später zu Asphalt, wir kommen durch einen Ort. stoßen auf eine
Hauptstr. und radeln R hinunter nach Grgar. Weiter geht es nach Nova Gorica,
wir orientieren uns nach den Schildern nach Italien. Bei Rozna Dolina überqueren
wir die Grenze, jetzt heißt die Stadt Gorizia und die Soca wird zum
Isonzo. Auf der SS 351 radeln wir bis Gradisca. (Hotel Franz an der Hauptstr.
DZ/F 85.--€)
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Die Soca führt am Ort Kanal entlang
Schöne Bauerngärten
im Hügelland
Bei diesem Bildstock
zweigen wir auf den Waldweg Richtung Sveta Gora ab
Ein netter Waldweg bietet
Genussradeln
Im Urlaub ein unbedingtes
Muss: Campari Bitter auf Eis
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