Fluchtkogel  3499m  

 
Talort: Vent/Tirol 1900m
Anfahrt (Routenplaner)
Im "Bergsteigerdorf" Vent gibt es keine gebührenfreien Parkplätze, außer man wohnt im Hotel. Die Grundbesitzer im Ort stellen ihre Wiesen aber für lumpige 4 Euro (August 2002) pro Tag und und Auto zur Verfügung.

Karten: AV Nr.30/2 Weißkugel, f&b 251 Ötztal
Übernachtungsmöglichkeit: Vernagthütte 2755m
Aufstieg Gipfel: 790 Hm, ca. 2,5  Std.
Abstieg ins Tal bis Vent: 1600 Hm, ca.4,5 Std. 
Charakter: Leichte Gletschertour über einen spaltenreichen Ferner zu einem tollen und beliebten Aussichtsgipfel.

Tourverlauf:
Aufstieg zum Gipfel:
Wir brechen wieder vor 7.00 Uhr von der Vernagthütte auf, marschieren am Winterraum vorbei südwestwärts zur Moräne des Guslarferners. Der Aufstiegsweg ist bis zum oberen Guslarjoch (Winterjöchl) identisch mit dem Übergang zum Brandenburger Haus. Wir steigen also ca. 200 Hm die Schuttrampe hinauf um nach einer halben Stunde hinunter zum Eis zu steigen wobei wir uns an Steinmanndl orientieren. Ziemlich große Spalten werden sichtbar und bei der etwas ungünstigen Schneeauflage kann es einem schon etwas mulmig werden, besonders wenn man nur zu zweit am Seil hängt.  Auf jeden Fall ist dieser Ferner mit Vorsicht zu genießen. Vom Gletscherrand haben wir einen guten Ausblick hinauf zum Jöchl über das wir unser Ziel erreichen wollen. Wir folgen akkurat der Spur und mein Pickel stochert öfter rechts oder links von mir ins Leere was nicht gerade Freude aufkommen läßt. Die Steigung ist eher mäßig und nimmt erst zum Joch hin zu. Wir erreichen unversehrt nach knapp 2 Std. Gehzeit das Winterjöchl (3361m), wo wir einen tollen Ausblick hinüber zum Brandenburger Haus haben, von dem wohl viele Seilschaften ausgespuckt wurden, denn von der Vernagthütte waren wir die Ersten und nun sind wir umringt von vielen Fluchtkogelaspiranten. Der nun aufsteilende Südosthang hat aber Platz für viele Bergsteiger und wir arbeiten uns in Serpentinen nach oben, schön konzentriert, denn  ein Sturz könnte auf dem harten Firn vielleicht einen Dominoeffekt auslösen. Kurz vor dem Gipfel werden alle Spuren zu einer Einbahn kanalisiert und so stehen wir nach weniger als 2,5 Std. auf dem Firngipfel. Der Fluchtkogel wird gerühmt als Aussichtsberg und das nicht zu Unrecht. Nach Süden und Westen haben wir das selbe Panorama  wie von der Hochvernagtspitze, auf die wir nach Norden hinüberschauen und wir können unsere gestrige Aufstiegsspur über den Gr. Vernagtferner gut erkennen.

Abstieg:
Der Abstieg folgt analog der Aufstiegsroute und so manche Spaltenbrücke wird sehr skeptisch überschritten bis wir schließlich weiter unten Blankeis haben und nun alle Spalten ausmachen können.
Über die Moränenrampe gelangen wir wieder zur Vernagthütte, wo heute noch nicht Endstation ist. Nach einem letzten Verwöhnungsakt durch das Hüttenpersonal machen wir uns auf zum Talabstieg nach Vent. Über den Schottersteig gelangen wir hinunter zum Fluss, überqueren die Brücke und nehmen den Pfad rechts der gemächlich abwärts führt. Wir können uns gut an den Stangen orientieren die im Winter den Tourengehern den Weg zur Hütte weisen. Erst bei einem Kreuz auf Höhe 2400m an einer Verzweigung verlassen wir den Winterweg nach rechts und folgen den rot markierten Steinen steil den Wiesenhang hinunter und halten auf die Talstation der Hütten-Materialseilbahn zu. Wir stoßen nun auf den breiten Wirtschaftsweg und folgen diesem flach hinaus zum Weiler Rofen. An der Weggablung vor der Wirtschaft wandern wir rechts hinüber zur Hängebrücke, die sich beeindruckend abenteuerlich über die Rofenache schwingt. Die letzen zwei Km ziehen wir über abwechslungsreiches Wiesengelände um dann mit qualmenden Füßen in Vent einzulaufen wo wir gleich im ersten Gasthaus mit 1. kühlen Getränken und 2. bei Kaffee und Kuchen unsere schönen Tourentage für beendet erklären.


Auf dem Guslarjoch - Im Hintergrund die mächtige Weißkugel
 
 
 
 


Vorsicht Spalten !!!
 
 
 
 


Die Vernagthütte auf 2755m 
 
 
 
 

 

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Die Route über den Guslarferner hinauf zum Winterjöchl  -  Der Gipfel wird von der Rückseite erstiegen